Ein Befall durch Schimmelpilze stellt immer ein hygienisches Risiko dar, denn er ist immer mit enormen Konzentration von Sporen, Toxinen und Allergenen zu rechnen, die zu einer Gefährdung der Gesundheit führen kann.

Schimmelpilz ist ein Sammelbegriff von mikroskopische kleinen Pilzen, die man in verschiedene Gruppen einteilt:

Schimmelpilzbefall
Schimmelpilzbefall
  • Ascomyceten (Schlauchpilze, Bläue-und Moderfäulepilze)
  • Zygomyceten (z.B. Schimmel auf faulendem Obst)
  • Deuteromyceten (Fungi imperfecti: Schimmelpilze)

Es gibt da. 100.000 Schimmelpilzarten, von denen ca. 120 Arten in Innenräumen wachsen können. Immerhin 50 Arten davon haben ein gesundheitliches Risiko.

Schimmelpilze wachsen auf jedem Substrat, welches ausreichend Nährstoffe hat und eine ausreichende Feuchte besitzt.

 

Gesundheitlich kritische Schimmelpilze

Stachybotrys chartarum (wächst langsam, hat wenig Sporen, selten)

  • Hautausschlag
  • Akute Lungenblutungen

Aspergillus fumigatus (selten in Wohnungen, in Lungen von Tauben parasitierend)

  • Bronchalasthma
  • Aspergillose

Aspergillus flavus (sehr selten in Wohnungen)

  • Erkrankungen des Atmungstraktes

Im allgemeinen stellt ein Schimmelpizbefall eine Gefährdung der Gesundheit des Menschen dar durch:

Schimmelpilzbefall
Schimmelpilzbefall
  • Geruchsbelästigung – MVOC
  • Pathogene Schimmelpilzkeime
  • Ausstoß von Mykotoxinen, das sind Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen
  • Auslösen von Allergien

Untersuchung und Bewertung von Schimmelpilzbefall

  • Physikalische und bautechnische Ursachen bestimmen
  • Schimmelpilzbestimmung
  • Erstellung eines Maßnahmeplanes
  • Kosteneinschätzung

Gründe für eine Untersuchung auf Schimmelpilzbefall können folgende Aspekte haben:

  • Der Schimmelpilzbefall ist bereits zu sehen
  • Es ist bereits ein modriger Geruch wahrnehmbar
  • Es liegen bereits durchfeuchtete Bauteile vor
  • Wärmebrücken sind bereits bekannt und sichtbar
  • Die Bewohner klagen über gesundheitliche Beschwerden

Liegt einer dieser Anhaltspunkte vor, sollte eine Untersuchung auf Schimmelpilzbefall durchgeführt werden.

Untersuchungsmethoden:

Der Nachweis von Keimen der vermuteten Schimmelpilze erfolgt in der Regel durch:

  • Abklatschprobe
  • Klebefilmabrissprobe
  • Materialprobe
  • Luftkeimsammlung

Sanierung von Befallsflächen

Ziel der Sanierung ist die Wiederherstellung des Zustandes vor dem Schadenseintritt. Eine dauerhafte Beseitigung von Schimmelpilzen ist nur durch die Beseitigung der Schadensursachen möglich. Eine Norm für die Schimmelpilzsanierung gibt es noch nicht, jedoch ist der „Schimmelpilzsanierungs-Leitfaden“ des Umweltbundesamtes (UBA) eine gute Zusammenstellung der notwendigen Arbeiten.

Sanierungsablauf

  1. Beseitigung der Befallsursache
  2. Reinigung, Desinfektion und Entfernung der mit Schimmelpilzen befallenen Materialien
  3. durchfeuchtete Bereich technisch trocknen
  4. Wiederaufbau und andere bauliche Maßnahmen

Reinigung der befallenen Oberflächen

  • Glatte Flächen: Reinigung mit Wasser und Haushaltsreinigern
  • poröse Flächen (Tapete, Gipskarton, Putz): keine Reinigung möglich
  • Mauerwerk: Strahlen
  • Holz: Abwaschen, Abbürsten, Absaugen, Abhobeln, Strahlen
  • Möbel: feucht reinigen, trocknen, desinfizieren